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    Inhaltsverzeichnis
    1 Anforderungen
    1.1 Personenkraftwagen/Lastkraftwagen
    1.2 Flugzeuge
    2 Aufbau
    3 Probleme, Behandlung
    3.1 Säure und Schwermetall
    3.2 Temperaturabhängigkeit
    3.3 Schlammbildung und Gitterkorrosion
    3.4 Überladung
    3.5 Ladespannung und „Gasen“
    3.6 Explosionsgefahr
    3.7 Flüssigkeitsstand, Sauberkeit
    3.8 Zu geringe Ladung
    3.9 Standschaden und Tiefentladung
    3.9.1 Vorbeugung
    4 Wartung, Pflege und Prüfung
    5 Sicherheitshinweise
    6 Abkürzungen und Begriffe
    6.1 Startstrom, CA
    6.2 Kaltstartstrom, CCA
    6.3 Warmstartstrom, HCA
    6.4 Reservekapazität, RCM / RC
    6.5 Batteriegröße, BCI und Gewicht
    6.6 Nennspannung
    6.7 Kapazität
    6.7.1 Beispiele für die Kapazität von Starterbatterien
    7 Rücknahmeverordnung für Starterbatterien in Deutschland
    8 Umwelt



    Ladespannung und „Gasen“
    Die Ladespannung sollte bei einer Temperatur von 15 bis 25 °C im Bereich von 13,8 bis 14,4 Volt liegen. Der Ladestrom sollte idealerweise ein Zehntel des Wertes der Batteriekapazität betragen (z. B. 4 A bei 40 Ah) und bei Schnellladung ein Drittel des Wertes der Kapazität nicht übersteigen. Liegt die Ladespannung über 2,4 Volt pro Zelle (bei 12-Volt Batterien sind das insgesamt max. 14,4 Volt), beginnt die Gitterkorrosion, die sich durch „Gasen“ bemerkbar macht. Das ist auch der Grund dafür, dass die Batterie zumindest nicht bis zur Voll-Ladung mit hohen Strömen geladen werden soll. Ein Schnellladegerät kann eine entladene Bleibatterie sehr schnell aufladen, allerdings nur bis zu ca. 70 %, dann sollte mit geringen Ladeströmen weitergeladen werden, um Gitterkorrosion zu vermeiden.


    Nach dem Laden sollte die Batterie geprüft werden. Im Handel werden verschiedene Systeme angeboten. So kann die Säuredichte mittels Aräometer (auch Spindel oder Säureheber genannt) bestimmt werden. Dabei ist zu beachten, welche Dichte diese Batterie bei Vollladung hat.


    Als Beispiel sei hier die häufigste Dichte von 1,28 g/cm³ bei Vollladung angenommen: Bei vollständiger Entladung ist die Dichte auf 1,10 g/cm³ abgesunken, bei 1,24 g/cm³ ist sie nur noch halb geladen. Wer mit einem solchen Aräometer arbeitet, erhält einen guten Überblick über den Ladezustand, muss aber die Zellen öffnen und eine Probe des Elektrolyten ansaugen. Das ist nur bei ausreichender Erfahrung zu empfehlen.

    Eine andere Möglichkeit ist das Messen der Batteriespannung im Ruhezustand (Ruhespannung). Dazu ist keine Demontage erforderlich. Die meisten Geräte werden einfach an die Starterbatterie angeklemmt. Zu beachten ist dabei, dass diese Messung erst durchgeführt werden kann, wenn sich die Batterie beruhigt hat, d. h. etwa 2 Stunden nach der letzten Ladung / Fahrt / Entladung. Die beruhigte Batterie zeigt bei Vollladung eine Spannung von 12,65 Volt. Die Spannung sollte nicht unter 12,53 Volt absinken, das sind ca. 85 % der vollen Ladung. Bei 12,24 Volt ist die Batterie halb geladen, bei 11,89 Volt ist sie fast leer. Sollte sie noch weiter entladen werden, kann sie auch bei nachfolgender Vollladung nur einen Teil ihrer ursprünglichen Kapazität erreichen.

    Das Verfahren ergibt nur dann eine halbwegs verwertbare Angabe, wenn die Batterie nicht hochohmig geworden ist. Eine hochohmige Batterie erkennt man daran, dass sie beim Laden sehr schnell „voll“ ist (also keinen Strom mehr annimmt), die Spannung aber sofort, auch bei Entnahme kleiner Ströme, wieder zusammenbricht. Ist die Starterbatterie dagegen noch in Ordnung, sollte sie auch problemlos und ohne dass dabei die Spannung zu stark einbricht für ein paar Sekunden das in etwa Dreifache ihrer Nennkapazität (in Ah) an Strom (in A) liefern können.

    Starterbatterien sollten auch nicht über längere Zeit (mehrere Monate) ohne Ladung stehengelassen werden. Muss eine Batterie doch einmal über längere Zeit stehen, sollte sie zuvor vollgeladen werden. Ältere Starterbatterien haben eine erhöhte Selbstentladung, zudem besteht beim Stehenlassen der Batterie ohne Nachladung eine erhöhte Gefahr von schädlicher Sulfatierung. Zu langes Stehenlassen schadet daher der Batterie. Die Spannung einer 12-V-Bleibatterie sollte nicht unter 11,8 Volt abfallen.

    Hilfreich ist bei längerer Nichtbenutzung auch eine sogenannte Erhaltungsladung mit einem geringen Strom, der nur die Selbstentladung kompensiert.

    Die Ladespannung sollte bei etwa 15 bis 25 °C im Bereich von 14,2 bis 14,4 Volt liegen. Der Ladestrom sollte bei ungeregelten Ladegeräten ein Zehntel bis höchstens ein Fünftel des Wertes der Batteriekapazität betragen und auch bei Schnellladung ein Drittel des Wertes der Kapazität nicht übersteigen. Bei spannungsgeregelten Ladegeräten ist eine Begrenzung des Ladestroms nicht erforderlich.

    Die Gasungsspannung liegt bei etwa 14,4 Volt und sollte vor allem beim Laden wartungsfreier Starterbatterien nicht überschritten werden.

    Die Klemmspannung kurz nach dem Beenden der Ladung einer soeben vollgeladenen Starterbatterie wird von der Ladespannung zuerst schnell auf etwa 13,2 Volt und von da ab langsamer bis auf etwa 12,7 Volt abfallen.
    Ein anderes Problem, das zur Entladung der Starterbatterie führen kann, sind Kriechströme. Zu Kriechströmen kann es kommen, wenn die Oberfläche der Batterie oder die Pole verschmutzt sind (beispielsweise durch Umwelteinflüsse wie Schmutz und Feuchtigkeit).

    Korrodierte Anschlüsse führen zu erhöhten Übergangswiderständen und beeinflussen das Startverhalten negativ. Außerdem verhindern sie, dass die Lichtmaschine die Batterie vollständig aufladen kann. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Anschlüsse sauber und die Kontaktflächen fest mit den Polen der Batterie verbunden sind. Schutz vor Korrosion bietet zudem die Verwendung von Polfett.

    Säuredichte Ungefährer Ladezustand
    1,28 g/cm³............ 100 %
    1,24 g/cm³............ 50 %
    1,10 g/cm³.............. 0 %


    Startstrom, CA
    Der Startstrom gibt den maximalen Strom an, den die Batterie bei 0 °C (32 °F) für eine Dauer von 30 Sekunden liefern kann, bei dem jede einzelne Zelle noch eine Spannung von 1,2 Volt aufweist.

    Der englische Fachbegriff für Startstrom ist cranking amps, aus dem sich die Abkürzung CA ableitet.

    Diese Angabe wird auch als MCA bezeichnet (marine cranking amps)

    altstartstrom, CCA
    Der Kaltstartstrom gibt den maximalen Strom an, den die Batterie bei -18 °C (0 °F) für eine Dauer von 30 Sekunden liefern kann. Dabei weist jede einzelne Zelle noch eine Spannung von 1,2 Volt auf (nach amerikanischer Norm SAE). Nach Deutscher Industrie Norm (DIN) sollte die Gesamtspannung nach 30 Sekunden noch 9 Volt betragen.

    Der englische Fachbegriff für Kaltstartstrom ist cold cranking amps, davon leitet sich die Abkürzung CCA ab.

    Der Kaltstartstrom von Pkw-Starterbatterien liegt meist zwischen 200 und 850 A, wobei die gängigsten Batterien zwischen 360 und 680 A liegen. Lkw verfügen über Starterbatterien mit höherem Kaltstartstrom zwischen 500 und 1.200 A.

    Beispiel:

    Eine 12 Volt Batterie mit 300 CCA sollte einen Kaltstartstrom von 300 Ampere für mindestens 30 Sekunden bereitstellen, wobei die Spannung auf minimal 7,2 Volt absinken darf. (6 Zellen à 1,2 Volt)

    Der Kaltstartstom wird auch als Kälteprüfstrom bezeichnet.


    Klemmspannung Ungefährer Ladezustand
    12,65 V...................... 100 %
    12,45 V........................ 75 %
    12,24 V........................ 50 %
    12,06 V........................ 25 %
    11,89 V.......................... 0 %
    7er Tech Tips

  • #2
    Für Starterbatterien wird europaweit eine einheitliche Kennzeichnung mit der ETN “European Type Number” vorgenommen. Diese gibt Auskunft über technische Einzelheiten. Als Relikt wurden noch DIN-Angaben übernommen, die in der 4. bis 6. Stelle Verschlüsselungen über Polart, Schaltungsart oder Bodenleiste festlegt.

    ETN-Beispielkennzeichnung 1: 544 022 030
    Batteriespannung beträgt 12 V und liefert 44 Ah. Batterie hatte bereits eine DIN-Nummer.
    Aus alter DIN übernommen. Es wird ein Kälteprüfstrom von 300 A aufgebracht.
    ETN-Beispielkennzeichnung 2: 665 022 090
    Batteriespannung beträgt 12 V und liefert 165 Ah. Batterie hatte bereits eine DIN-Nummer.
    Aus alter DIN übernommen. Es wird ein Kälteprüfstrom von 900 A aufgebracht.

    1. Stelle Nenn-spannung
    0-4 = 6 Volt
    5-7 = 12 Volt

    2. + 3. Stelle Kapazität In Amperestunden bei 20stündiger Entladung
    Ab 100 Ah erhöht sich die erste Stelle um 1.
    Ab 200 Ah erhöht sich die erste Stelle um 2.


    4., 5. + 6. Stelle Zählnummer aus DIN übernommen
    4. Stelle = 0 (Batterie hatte bereits eine DIN-Nummer)
    4. Stelle = 1 (Batterie wurde neu angemeldet)
    5. + 6. Stelle aus DIN übernommen.
    Enthält Angaben über Anschlusspole, Schaltung, Rüttelfestigkeitsstufe, Bodenleisten, Zyklenfestigkeit, u.ä.

    7. + 8. + 9. Stelle Kälteprüfstrom in Ampere
    Der Wert wird mit 10 multipliziert.
    z.B. 090x10 = 900 A (je höher der Wert, umso besser das Kaltstartverhalten)

    Hinweise für den Selbstein- und Ausbau:

    1. Um sicherzustellen, dass keine Datenspeicherungen verloren gehen, zunächst die Betriebsanleitung einsehen.

    2. Motor und Stromverbraucher (z.B. Radio) müssen ausgeschaltet sein.

    3. Beim Batterieausbau erst die Minusleitung, dann den Plusleitung (⊕ rot) abklemmen.

    4. Beim Batterieinbau erst die Plusleitung (⊕ rot), dann die Minusleitung anschließen und mit Säureschutzfett einfetten nachdem die Pole und Klemmen zuvor gereinigt wurden.

    Hydrometer oder magisches Auge
    Bei Batteriedraufsicht ist aufgrund der erscheinenden Farbe der ungefähre Ladezustand ersichtlich und gibt somit Auskunft über den aktuellen Akkuzustand.

    hellgruen Ladezustand > 65 %
    dunkelgruen Ladezustand < 65 %
    weisslich zu niedrig , Batterie erneuern

    Richtige Reihenfolge bei einer Starthilfe
    1. Das rote Starterkabel nach DIN an den Pluspol ⊕ der Spenderbatterie klemmen und mit der leeren Batterie ⊕ verbinden. Darauf achten, dass beide Batterien die gleiche Spannung haben, z.B. 12 Volt.

    2. Jetzt das schwarze Starterkabel an den Minuspol der Spenderbatterie klemmen und mit einem Masseteil (z.B. einem Metallteil am Motorblock, Abschleppöse) des Fahrzeugs mit der entladenen Batterie verbinden.
    Achtung! Vor dem Startvorgang darauf achten, dass die Starterkabel keine bewegten Teile berühren.

    3. Zuerst Spenderfahrzeug starten - Pannenfahrzeug starten.

    4. Nachdem das Pannenfahrzeug zum Laufen gebracht wurde, unbedingt einen starken Verbraucher wie Scheinwerfer oder Gebläse auf hoher Stufe einschalten um Spannungsspitzen beim Lösen abzubauen).

    4. Jetzt zuerst das schwarze Starterkabel vom Pannenfahrzeug und anschließend das rote Starterkabel ⊕ lösen.

    5. Die vorher eingeschalteten Verbraucher wieder ausschalten und das Pannenfahrzeug nicht ausschalten. Die Batterie muss erst geladen werden.
    CODE-Knacker - Lexikon der Codes-Symbole-Kurzzeichen: Starterbatterien
    7er Tech Tips

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