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das richtige Oel

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  • das richtige Oel

    gilt fuer aelter Fahrzeuge wie den E34, E32 etc., geschrieben von Kai aus E34.de

    Das richtige Öl


    Jeder weiß: je dünner das Öl, desto weniger Reibung, Verbrauch, Verschleiß, besserer für den Motor beim Kaltstart. Wie sieht es in der Praxis aus? Dazu erstmal ein paar Zahlen: bei einem 5W-40-Öl gibt die erste Zahl 5 die Viskosität (je kleiner, desto dünnflüssiger) bei einer bestimmten Temperatur (kalt) an, die Zahl 40 die Viskosität bei höheren Betriebstemperaturen. Ist diese Zahl hoch, reißt der Schmierfilm auch bei hohen Temperaturen nicht ab. Das allein reicht vielen schon als Grund, in ihren alten 520i M20 ein 0W-30 zu füllen. Aber genau das ist ein fataler Fehler, der die Lebensdauer des Motors drastisch herabsetzt. Warum? Dünneres Öl heißt doch weniger Verschleiß = längere Lebensdauer? Nicht ganz. Sowohl der M20 als auch der M30 gehen von der Konstruktion her in die frühen 70er Jahre zurück. Damals gab es Nichtmahl ein 10W-40, das wurde z.B. beim Nockenwellenlagerspiel berücksichtigt, es ist im Vergleich zu heutigen modernen Motoren relativ groß. Kommt nun so ein dünnes Öl zum Einsatz, hat die Nockenwelle in ihren Lagern tatsächlich mehr Spiel, sie fängt an zu Schwingen, woher zu 95% auch die gefürchteten Kopfrisse am M20 kommen (der M20-Kopf reißt fast immer zwischen dem 6. und 7. Nockenwellenlager), und nicht etwa durch Überhitzung wie die meisten annehmen. Aber warum? Ein 0W-40 ist doch im warmen Zustand genauso dünn wie ein 15W-40? Das sind leider nur Werte, die im Labor erreicht werden. In der Praxis sieht die Sache anders aus, da dünne Öle wie das 0W-40 generell dazu neigen Schwarzschlamm (verbranntes Öl) zu bilden und unverbrannten Kraftstoff aufzunehmen. Das passiert bei jedem Kaltstart und bei Fahrten mit niedrigen Drehzahlen, z.B. in der Stadt. Manch einer freut sich über den scheinbar nicht vorhandenen Ölverbrauch seines Motors, bestätigt ein Blick auf den Ölpeilstab doch die gleich bleibende Ölmenge schon seit 10.000 km. Wer den Motor aber anschließend einmal mit Vollgas über die Autobahn treibt, wird schon nach 50 km oder weniger sehen, dass beispielsweise 1 Liter Öl fehlt. Dabei fehlt es nicht wirklich, durch die hohe Leistung des Motors ist nur der Kraftstoffanteil im Öl verdunstet, der Ölstand war also "verfälscht" durch Kraftstoffverdünnung. Das wäre weiter nicht zu tragisch, nur hat ein 5W-40 mit einem Nichtmahl allzugrossen Anteil an Kraftstoff nur noch die Spezifikationen eines 5W-30, sprich der Schmierfilm reißt leichter ab, das Öl hält größeren Belastungen nicht mehr stand. Daher passiert es auch immer wieder (meist zu Beginn der Urlaubszeit), dass nach ein paar Kilometern auf der Autobahn der Motor den Löffel abgibt, wenn er vorher lange nur in der Stadt gefahren wurde. Als weiteres Argument für die so genannten dünnen "Wasseröle" werden gerne die besseren Kaltstarteigenschaften genannt. Auch das ist nur die halbe Wahrheit. Zwar wird ein 0W-Öl tatsächlich schneller an die benötigten Stellen gepumpt, aber manch dickeren Öle (wie z.B. das Motul 300V Le Mans 15W-60) "kleben" immer noch da, wo das 0W erstmal hingepumpt werden muss (das dauert je nach Motor immerhin zwischen 200 und 300 Umdrehungen). Des Weiteren nehmen dickere Öle weniger Kraftstoff auf als dünnere. Wer sich jetzt fragt, warum z.B. VW für einige Modelle 0W-30 vorgeschrieben hat, das hat eine schon fast traurige Begründung: das 0W-30 kann länger im Motor bleiben, da es mehr Dreck aufnehmen kann - z.B. Verbrennungsrückstände, aber eben auch Kraftstoff. Dickeres Öl hat diese Eigenschaft meist nicht, deshalb sollte es eben auch nach ca. 10.000 km gewechselt werden. Der 0W-Kunde freut sich die langen Serviceintervalle von nur noch 30.000 km sowie den um 0.2 Liter/100 km gesenkten Verbrauch, mit denen man in Hochglanzprospekten prima werben kann. Was dann aus der Ölwanne rauskommt, erfüllt meist Nichtmahl mehr 0W-20-Anforderungen: voll gesogen mit Dreck und kein nennenswertes Druckaufnahmevermögen mehr (dazu später mehr), die Moleküle jedes Öls werden im Motor regelrecht zerhackt, wie das dann nach diesen 30.000 km aussieht, kann sich jeder selbst ausmalen. Der Trend geht scheinbar wie bei den Getrieben zu einer Lebensdauer-Ölfüllung. Ich erinnere mich an einen Beitrag im Forum, wo sich ein User in der Schweiz das neue Castrol 0W-20 hat einfüllen lassen, er freute sich über die 0.3 sec schnellere Beschleunigung von 0-100 km/h, fragte aber woher das "Schlagen" aus dem Motorblock wohl komme. Hier dürfte jeder eine Gänsehaut bekommen, der sich den vorherigen Beitrag über die Pleuellager durchgelesen hat. Von Öl darf man da eigentlich schon gar nicht mehr sprechen. Wer den Umweltaspekt bringt ("mit 0W-40 verbraucht der Motor aber 0.2l weniger Benzin"), der sollte sich mal ausrechnen was umweltschädlicher ist: ein um 0.2l auf 100km höherer Benzinverbrauch oder ein neu produzierter AT-Motor.

    Das Druckaufnahmevermögen eines Öls gibt übrigens die Belastungsfähigkeit an, bis der Schmierfilm reißt. Hier einige Beispielwerte:

    MOTUL 4100 Turbolight SAE 10W-40 4.200 kg/cm²
    MOTUL 4100 Power SAE 15W-50 4.800 kg/cm²
    MOTUL 6100 Synergie SAE 5W-40 5.200 kg/cm²
    Castrol Formula RS SAE 10W-60 6.800 kg/cm²
    Castrol TWS Motorsport SAE 10W-60 17.800 kg/cm²
    MOTUL 300V Le Mans SAE 15W-60 22.000 kg/cm²


    Hier nun bewährte Ölempfehlungen für die E34-Motoren:
    M20 und M30: ganzjährig 15W-40 Qualitätsöl oder Motul 300V Le Mans 15W-60
    M40, M43, M50 und M60: bei eher gelassener Fahrweise reicht normales 10W-40 Leichtlauföl, z.B. von Liqui Moly, Motul, Fina oder Veedol. Bei schwerem Gasfuß und vielen Vollgasanteilen: Castrol TWS 10W-60, Motul 300V Competition 15W-50 oder Motul 300V Le Mans 15W-60
    S38: Castrol TWS 10W-60 oder Motul 300V Le Mans 15W-60
    Auch hier sei wieder gesagt: wer das hier alles für Blödsinn hält, soll sein 0W-30 weiterfahren, mit dem der Motor ja schon seit über 50.000 km gefahren ist und noch nie Probleme gemacht hat. Ein Raucher merkt die Spätschäden davon auch nicht gleich wenn er 40 Jahre alt ist. Ich werde meinen nächsten Ölwechsel jedenfalls wieder mit Motul 15W-60 machen, was andere machen ist nicht meine Sache.


    Kai525i@e34.de
    7er Tech Tips

  • #2
    Re: das richtige Oel

    Kleiner Appell an die Männiken, die in ihre alten, piefigen M-Motoren 10W60 u.Ä. füllen: Der Liter 10W60 kostet ordentlich Moppen, je nach Hersteller 15-40 EUR, wofür der Spökes, wo von BMW 10W40 freigegeben ist und 10W60 TWS Öl eher für den S62 oder S85 Motor vorgeschrieben ist??? Meinem M40 reicht 10W40 vollkommen, hochverdichteten Rennsportmotoren weniger, aber wozu einen M40, M20 oder M30 (..) mit unnötig viel Geld schmieren?

    :aehm:
    Gruß RoteZora

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    • #3
      Re: das richtige Oel

      Vielen Dank für die Angaben zu den Motorölen, das war Klasse.
      Ich habe noch etwas zur Motorölverschmutzung. Habe seit 325.000km einen Frantz-Nebenstromfilter drin der das Motoröl ständig säubert.
      Mein M21 Motor hat insgesamt 475.000km runter und habe ihn jetzt auf Plö umbauen lassen.
      Er läuft im Winter wie Sommer , nach einigen Verbsserungen, ganz gut.
      Ich denke das es schon wichtig ist das Öl sauber zu halten.
      Leider muss ich jetzt, durch das Pöl fahren, die Ölintervalle sogar verkürzen, da es sonst zu einer ploymerisation des Motoröls kommt.
      Das ist zwar blöd aber besser als einen platten Motor.
      Ich nehme jetzt ein Liqui Moly 15 W40 Öl enfüllt zwar nicht die Mindestsanforderung, aber läuft.

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      • #4
        Re: das richtige Oel

        Kleiner Appell an die Männiken, die in ihre alten, piefigen M-Motoren 10W60 u.Ä. füllen: Der Liter 10W60 kostet ordentlich Moppen, je nach Hersteller 15-40 EUR, wofür der Spökes, wo von BMW 10W40 freigegeben ist und 10W60 TWS Öl eher für den S62 oder S85 Motor vorgeschrieben ist??? Meinem M40 reicht 10W40 vollkommen, hochverdichteten Rennsportmotoren weniger, aber wozu einen M40, M20 oder M30 (..) mit unnötig viel Geld schmieren?

        :aehm:
        Wenn Du einen M fährst, dann sind die paar Kröten fürs Öl der kleinste Posten

        Gruß
        Sandro

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        • #5
          Re: das richtige Oel

          Vielen Dank für die Angaben zu den Motorölen, das war Klasse.
          Ich habe noch etwas zur Motorölverschmutzung. Habe seit 325.000km einen Frantz-Nebenstromfilter drin der das Motoröl ständig säubert.
          Mein M21 Motor hat insgesamt 475.000km runter und habe ihn jetzt auf Plö umbauen lassen.
          Er läuft im Winter wie Sommer , nach einigen Verbsserungen, ganz gut.
          Ich denke das es schon wichtig ist das Öl sauber zu halten.
          Leider muss ich jetzt, durch das Pöl fahren, die Ölintervalle sogar verkürzen, da es sonst zu einer ploymerisation des Motoröls kommt.
          Das ist zwar blöd aber besser als einen platten Motor.
          Ich nehme jetzt ein Liqui Moly 15 W40 Öl enfüllt zwar nicht die Mindestsanforderung, aber läuft.
          Gibt es immer noch Leute, die an diese blödsinnige Ölfiltertheorie glauben? Das Problem ist nicht die Filterung des Öls, sondern die Alterung der Additive, die irgendwann nicht mehr in der Lage sind, die Schadstoffe im Öl in der Schwebe zu halten. Die Folge ist dann, das sich diese Schadstoffe absetzen und zur Verschlammung des Motors führen...

          Und generell zum Motoröl und deren Auswahl: Motoröl wird nicht dadurch besser, das es dünner wird!

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          • #6
            Re: das richtige Oel

            Kleiner Appell an die Männiken, die in ihre alten, piefigen M-Motoren 10W60 u.Ä. füllen: Der Liter 10W60 kostet ordentlich Moppen, je nach Hersteller 15-40 EUR, wofür der Spökes, wo von BMW 10W40 freigegeben ist und 10W60 TWS Öl eher für den S62 oder S85 Motor vorgeschrieben ist??? Meinem M40 reicht 10W40 vollkommen, hochverdichteten Rennsportmotoren weniger, aber wozu einen M40, M20 oder M30 (..) mit unnötig viel Geld schmieren?

            :aehm:


            Wenn Du einen M fährst, dann sind die paar Kröten fürs Öl der kleinste Posten

            Gruß
            Sandro
            Nein, Liebchen, ich fahre keinen M...M40 Motor, nicht M-Power...Und für mich ist es viel Geld...
            Gruß RoteZora

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