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520i Touring (Bj 1996) Kaufempfehlung auch mit viel km?

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  • 520i Touring (Bj 1996) Kaufempfehlung auch mit viel km?

    Hallo zusammen,

    mir wurde auch ein 520 Touring mit 290 Tkm angeboten. Äußerlich in sehr gutem Zustand, etwas Rost an der Tür (aber eher wenig). Für einen sehr günstigen Taler ....

    Historie (Fahrzeughalter und Laufleistung) sind nachvollziehbar.

    Ist der E34 auch mit dieser Laufleistung noch eine Empfehlung oder muss ich schon bald Schlimmes (Reparaturen) befürchten?

    Wie sieht's mit Motor und Automatikgetriebe aus?

    Danke Euch für einen Rat, das Thread etwas tiefer mit dem E34 aus Mannheim habe ich bereits gelesen.

    Grüße aus Berlin!

    Ralph

  • #2
    Bei der Laufleistung ist mit Allem zu rechnen, aber wie immer kommt es auf die Vorbesitzer an, wie das Auto gefahren und gewartet wurde.
    Hab Dir mal dies kopiert von Kai:

    520i M20 (129 PS, Reihensechszylinder)
    Wer diesen Motor (M20B20) schonmal im E30 gefahren hat, sollte ihn sich mal mit einigen Zentnern Mehrgewicht vorstellen. Im unteren Drehzahlbereich geht garnichts, erst ab ca. 4500 u/min erwacht er etwas zum Leben. Sprich er muss getreten werden wenn es voran gehen soll, das macht sich dann allerdings im Verbrauch bemerkbar, der ist angesichts der Leistung inakzeptabel. Zudem sind vom M20 zahlreiche Motorschäden durch gerissene Köpfe und eingelaufene Nockenwellen und dadurch gebrochene Kipphebel bekannt, damit muss man ab ca. 150.000 km rechnen. Der Ventiltrieb wird durch eine einzelne obenliegende Nockenwelle über einen Zahnriemen und Schlepphebel angetrieben. Im Gegenzug entlohnt dieser Motor mit einem seidenweichen Motorlauf und sehr angenehmen turbinenartigen Sound, wofür die BMW-Reihensechszylinder ja auch weltberühmt sind. Wer etwas mehr Geld investieren kann, ist mit dem 520i M50 allerdings besser bedient.

    520i M50 (150 PS, Reihensechszylinder)
    Der M50 stellt den Nachfolger des M20 dar und gehört zu den robustesten Motoren die BMW jemals gebaut hat, in etwas veränderter Form verrichtet er bis heute z.b. im 530i E60 seinen Dienst. Dieser Motor verfügt über eine Steuerkette, zwei obenliegende Nockenwellen (24v), Hydrostössel und eine ruhende Zündverteilung, sprich jede der sechs Zündkerzen besitzt eine eigene Zündspule. Wobei hier das erste Problem genannt werden muss: die Zündspulen in älteren verbauten M50 stellen mit der Zeit ihren Dienst ein, der Motor läuft dann teilweise nur noch auf 5 Zylindern oder weniger. Aktuell werden nur noch Zündspulen von Bremi verkauft, von denen sind keine Defekte bekannt. Ein kritischer Blick sollte noch der Wasserpumpe gelten: Anfangs wurde eine Wasserpumpe mit Kunststoffflügelrad verbaut, dieses wird mit der Zeit spröde und dreht lose auf der Welle mit. Folge: Motor überhitzt, was auch dann zu gerissenen Zylinderköpfen führen kann. Am Besten direkt nach dem Kauf prüfen, die aktuellen Versionen der Wasserpumpe besitzen ein Kohlefaser- oder Metallflügelrad, bei denen dieser Defekt nicht mehr auftritt. Die Materialkosten bewegen sich mit ca. 80 EUR für die Pumpe auch im durchaus verschmerzbaren Rahmen. Auch der 520i M50 ist im unteren Drehzahlbereich etwas schlapp, hier wurde ab 9/92 Abhilfe geschaffen: ab diesem Zeitpunkt ist der M50 mit VANOS (variable Nockenwellensteuerung) ausgestattet, welche sich durch besseren Durchzug untenrum und etwas geringeren Verbrauch bemerkbar macht, der im Vergleich zum alten M20 deutlich gesenkt werden konnte. Allerdings ist nun wieder auch etwas verbaut was kaputtgehen kann, was aber meistens nicht passiert. Eine Laufleistung von über 400.000 km sollte bei entsprechender Pflege und keinen Vorschäden (z.B. Überhitzung durch defekte Wasserpumpe) problemlos machbar sein.

    Mängel, Pflege und Wartung
    der BMW E34-Motoren

    Hier werden kleine, aber wichtige Checklisten für den Kauf und anschliessend notwendige Wartungsarbeiten aufgezeigt.

    Generell:
    Während der Probefahrt alle vorhandenen Verbraucher ausprobieren. Funktioniert die Klimaanlage richtig (wenn keine kalte Luft kommt, muss wahrscheinlich das System neu befüllt werden)? Nimmt der Motor richtig Gas an, werden die Fahrleistungen erreicht die den Werksangaben entsprechen? Sind "ungesunde" Geräusche zu hören? Springt der Motor im kalten und warmen Zustand einwandfrei an? Stimmt die angegebene Laufleistung (hierzu am Besten Vorbesitzer anrufen, BMW kann über das firmeneigene Intranet nachsehen, wann der Wagen mit welchem km-Stand das letzte Mal in der Werkstatt war, sind Abnutzungserscheinungen an Pedalgummis, Schaltknauf, Lenkrad, Sitzen etc. plausibel in Anbetracht der Laufleistung?) etc.? Es ist keine Fehlinvestition, mal ein paar Euros beim TÜV oder ADAC auszugeben und den Wagen durchsehen zu lassen, bevor man dem Verkäufer ein paar grosse Scheine auf den Tisch legt. So weiss man, was einen in nächster Zeit erwartet und kann dann meist noch etwas über den Kaufpreis verhandeln. Stellt sich der Verkäufer quer, sprich wünscht er nicht den Wagen professionell durchsehen zu lassen, hat er mit Sicherheit etwas zu verbergen - Finger weg. Es gibt noch genug andere E34. Hier vorab eine kleine Checkliste für alle E34:
    Fahrwerk:


    Vorderachse:
    Über Bordsteine, Kanaldeckel, Kopfsteinpflaster o.Ä. fahren. Klappert es von der Vorderachse her, sind die Pendelstützen fällig. Sind leicht zu tauschen, Kostenpunkt etwa 60 Euro für beide zusammen ohne Einbau.
    Aus 90 - 120 km/h abbremsen. Wackelt der Vorderwagen, sind meist die Gummis der Druckstangen (auch "obere Querlenker" oder "Druckstreben" genannt) verschlissen. Die Gummis kosten ca. 40 EUR pro Seite und müssen eingepresst werden, hier stellt sich die Frage, ob nicht gleich die gesamten Druckstangen ausgetauscht werden sollten, denn auch die Kugelköpfe derselben halten nicht ewig. Kostenpunkt dann ca. 130 EUR pro Seite + 40 EUR für die Gummis. Pulsiert beim Abbremsen das Bremspedal, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit die Bremsscheiben verzogen oder zusätzlich die Querlenker ausgeschlagen. Letzteres kann man schwer diagnostizieren, meist scheinen sie augenscheinlich noch in Ordnung zu sein, erst nach dem Austausch wird dann klar dass es die Querlenker waren.



    Hinterachse: "Schwimmt" der Wagen, macht er leichte Ruderbewegungen von der Hinterachse her, zeigt der Wagen ein gewissen Eigenlenkverhalten, was ständige Lenkkorrekturen nötig macht? Dann sind mit Sicherheit die sogenannten Tonnenlager der Hinterachse fällig. Kostenpunkt etwa 50 EUR für beide Seiten + Einbau (ohne Spezialwerkzeug geht hier leider nichts). Meist gibt es beim Gas geben/wegnehmen dumpfe Schläge von hinten, welche auch von den ausgeschlagenen Tonnenlagern rührt. Die Hinterachse hat dann ein paar Milli- bis Zentimeter Spiel in Längsrichtung. Breite Reifen beeinflussen den Geradeauslauf und die Spurrillenempfindlichkeit generell negativ.


    Lenkung: Bei hoher Laufleistung oder Breitreifen bekommt die Lenkung zunehmend Spiel, was sich aber meist noch am Lenkgetriebe einstellen lässt (siehe Schrauberecke). Befindet sich der Wagen glücklicherweise gerade auf einer Hebebühne, kann man kräftig an den Vorderrädern wackeln. Hört man Klappergeräusche, werden die Spurstangen ausgeschlagen sein, welche mit 60 EUR pro Seite ohne Einbau zu Buche schlagen.


    Stossdämpfer: Den Wagen an der vorderen und hinteren Stossstange kräftig niederdrücken und gleich wieder loslassen. Wippt die Karosse ein paar Mal deutlich nach, sind die entsprechenden Stossdämpfer verschlissen. Bei den Serienmässigen Öldämpfern macht sich das auch oft durch austretendes Öl bemerkbar.


    Karosserie:

    Der E34 besitzt eine recht robuste, teilverzinkte Karosserie. Rost ist meist kein Thema, trotzdem mal in die Tankklappe und nach den Türunterkanten schauen, wo die Türabschlussleiste ausgesteckt ist. Wenn der E34 rostet, dann dort. Ansonsten sind keine Probleme zu erwarten. Ungleichmässige Spaltmasse und Farbunterschiede im Lack deuten auf einen schlecht reparierten Unfallschaden hin. Schleifspuren von der Motorhaube am Beifahrerwischerarm sind normal, entweder es schleift, oder man stellt die Haube etwas höher ein - dann gibt es meist lästige Windgeräusche. Leider ein echter Konstruktionsfehler. Wer keinen Wert auf die Farbe legt, sollte sich nach Möglichkeit einen weissen oder hellroten E34 zulegen, die sind oftmals für deutlich weniger Geld zu haben als z.B. schwarze.


    Elektrik:


    Kombiinstrument: Bei 525i, 530i, 535i und M5 bis 4/89 fällt des Öfteren das Kombiinstrument aus, was mit dem "vergesslichen" Tageskilometerzähler beginnt und mit einem Gong-Dauerton sowie unplasiblen Anzeigen aufhört. Hier kann ein gebrauchtes Kombiinstrument des gleichen Typs Abhilfe schaffen, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Defekts recht hoch. Am besten gleich durch ein Kombiinstrument mit passendem Codierstecker aus einem Modell ab 5/89 ersetzen. Zudem bleibt bei dem alten Kombiinstrument der Kilometerzähler konstruktionsbedingt bei 299.960 km stehen, was die wahre Laufleistung dann schwer abschätzen lässt, sollte sich aber durch die oben genannten Massnahmen zumindest ansatzweise eingrenzen lassen.


    Nachrüstmöglichkeiten: Wer sich sicher ist, dass die gebotene Ausstattung auf lange Sicht nicht reichen wird, sollte sich den Vorhandenen Kabelbaum anschauen. Grundsätzlich wird zwischen zwei Versionen unterschieden: Low (ZVM) und High (ZKE). Die ZKE erlaubt recht einfache Nachrüstungen von el. verstellbaren Sitzen und/oder Sitzheizung, el. Fensterheber, el. Schiebedach etc., bei der Low-Version sieht es dagegen schlecht aus, das ist sozusagen die "Sparversion" des Kabelbaumes. Sind bereits die eben aufgeführten Ausstattungen vorhanden, kann davon ausgegangen werden, dass die High-Version verbaut ist. Endgültige Klarheit bringt allerdings nur ein Blick unter die Rückbank auf der Fahrerseite, ist dort ein Steuergerätekasten mit zwei gleich grossen, langen, nebeneinanderliegenden Modulen vorhanden auf denen RM und GM steht, ist der High-Kabelbaum vorhanden. Steht dagegen GM Low und RM Low drauf oder sind nur zwei kleine Module verbaut, ist nur der Low-Kabelbaum vorhanden. Ähnlich verhält es sich mit der Nachrüstung eines Bordcomputers: ist nur eine Analoguhr neben dem Radio vorhanden, müssen eine ganze Menge an Kabeln nachgezogen werden, dagegen sollten diese Kabel bei vorhandener digitaler Multifunktionsuhr mit Aussentemperaturanzeige schon liegen. Eine Klimaanlage nachzurüsten stellt einen erheblichen Arbeitsaufwand dar, wer Wert drauf legt, sollte sich einen E34 kaufen bei dem diese schon vorhanden ist.


    Beleuchtung: Fällt das Abblendlicht sporadisch aus oder schaltet es nur verzögert ein, so liegt das an einer sogenannten "kalten Lötstelle" im Lichtkontrollmodul (LKM). Lässt sich durch nachlöten auch vom ungeübten Schrauber beheben, ein neues LKM für ca. 200 EUR ist nicht nötig.


    Getriebe/Differenzial:

    Wie bei jedem Gebrauchtwagen nach Ölverlust schauen. Wenn Getriebe und Differenzial leicht Öl "schwitzen": macht nichts, solange es nicht tropft. Vorsicht: erkennt der Verkäufer Ölverlust, lässt er meist eine gründliche Unterbodenwäsche machen um die Spuren zu beseitigen. Kritisch nachfragen! Wenn es geht, einen Blick auf die Hardyscheibe (zwischen Kardanwelle und Getriebeflansch) werfen, darf nicht rissig sein, sowie auf das Kardanwellenmittellager und den Auspuff (teuer), wenn man schonmal unter dem Wagen liegt/steht. Wichtig: Automatikgetriebe müssen sanft und ruckfrei schalten, Alle Fahrstufen müssen nach etwa 1 sec eingelegt sein und auch funktionieren. Besteht speziell beim 540i Automatik in der Rückwärts-Fahrstufe kein richtiger Kraftschluss, ist eine wirklich teure Reparatur des Getriebes (oder besser noch Austausch, besser und fast genauso teuer) unumgänglich. Direkt nach dem Kauf eines E34 Automatik mit Wahlprogrammschalter sollte das Getriebeöl incl. Filterelement getauscht werden, auch wenn BMW hier eine Lebensdauerfüllung vorgesehen hat. Auch vom 525iA M50 und 525tdsA sind solche Schäden bekannt, die alten Automatikgetriebe z.B. vom 525iA M20 oder 535iA scheinen jedenfalls länger zu halten.


    Motor:

    Hier eine Liste von allen E34-Motoren und deren Schwachpunkte, die bei Probefahrt/Kauf berücksichtigt werden sollten. Einiges wurde im vorherigen Kapitel bereits erwähnt, wird hier aber der Vollständigkeit halber nochmals behandelt.


    M20
    Ventildeckel ab, Nockenwelle und Kippelhebel auf Einlaufspuren untersuchen. Wenn der Motor Unmengen Wasser verbraucht und überhitzt, ist zu 99% der Kopf gerissen. Das sieht man am gelb/braunen Schleim (Wasser/Ölgemisch) der im Ventildeckel und meist auch am Ölpeilstab hängt, dann hat man auch recht sicher Öl im Kühlwasser. Ist die Nockenwelle nicht eingelaufen und klackert es recht laut von der Nockenwelle her, müssten die Ventile mal eingestellt werden.


    M30
    wie M20


    M40
    wie beim M20 Ventildeckel abnehmen und Nockenwelle sowie Kipphebel auf Einlaufspuren untersuchen. Wenn zu dünnes Öl gefahren wurde, sitzt meist der ganze Zylinderkopf voller Schwarzschlamm (verbranntes Öl), der auch das Ölrohr über der Nockenwelle verstopft. Auf klappernde Hydrostössel achten. Wie im vorherigen Kapitel beschrieben, bei eingelaufener Nockenwelle Ingos Sportnockenwelle mit Rollenschlepphebeln verbauen, da läuft dann nix mehr ein und der Motor fühlt sich viel lebendiger an.


    M50 / M50TU
    Zündspulen: läuft der Motor im Stand ruhig und zieht er gleichmässig ohne Beschleunigungslöcher sauber in allen Drehzahlen durch? Die M50-Serie besitzt eine ruhende Zündverteilung, sprich jede Zündkerze hat eine eigene Zündspule. Diese fallen mit der Zeit aus, wenn es noch die ersten sind. Bei BMW werden nur noch Bremi-Zündspulen verkauft, die machen keine Probleme mehr. Ein kritischer Blick sollte noch der Wasserpumpe gelten: Anfangs wurde eine Wasserpumpe mit Kunststoffflügelrad verbaut, dieses wird mit der Zeit spröde und dreht lose auf der Welle mit. Folge: Motor überhitzt, was auch dann zu gerissenen Zylinderköpfen führen kann. Am Besten direkt nach dem Kauf prüfen, die aktuellen Versionen der Wasserpumpe besitzen ein Kohlefaser- oder Metallflügelrad, bei denen dieser Defekt nicht mehr auftritt. M50TU heisst die Vanos-Version des M50 (ab 9/92). Rasselt es hier sehr laut beim Gas geben im vorderen Teil des Zylinderkopfes, ist die Vanos-Einheit möglicherweise defekt, kommt aber eher selten vor.


    M60
    Allererster Schritt: ab in die Werkstatt, Ölwanne ab und nachschauen, ob alle drei Schrauben der Ölpumpe fest sitzen. Nicht zu selten fällt die Ölpumpe durch abgefallene Schrauben ab, was einen schnellen Motortotalschaden bedeutet. Bei der Gelegenheit gleich die Pleuellager wechseln wenn die Ölwanne schonmal weg ist. Beim 530i M60 wurde schon ein paar Mal von gerissenen Steuerketten berichtet, ein prüfender Blick auf den Zustand von Kette und Spanner kann hier nicht schaden, allerdings ist ein Tausch derselben teuer. Am Besten schon vor dem Kauf prüfen (lassen).


    S38
    Wirkt der Motor zugeschnürt, sind meist die Einzeldrosselklappen nicht korrekt eingestellt und synchronisiert. Einspritzventile und Zündspulen (3.8l) prüfen. Es sollte jedem im Voraus klar sein: M-Motoren gehen wirklich gut, aber Ersatzteile sind schweineteuer. Gebrauchte gute Motoren sind so gut wie nicht zu finden. Ein AT-S38 kostet mit Einbau mal lockere 15.000 EUR. Deshalb lieber pro Vorbesitzer und gelaufenem km doppelt hinschauen.

    Anhang Touring: Bringt die Check-Control Meldungen über defekte Rück- und Kennzeichenleuchten, obwohl diese einwandfrei funktionieren, liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Kabelbruch des Heckklappenkabelbaumes vor. Kann in Eigenregie geflickt werden. Gleiches gilt für nicht funktionierenden Heckscheibenwischer und Heckklappenöffner. Ein kritischer Blick sollte dem optional erhältlichen Doppelschiebedach gelten. Geht es nur sehr schwer / gar nicht auf oder verkeilt es sich, ist eine fummelige und u.U. teure Reparatur nötig.

    Das richtige Öl


    Jeder weiss: je dünner das Öl, desto weniger Reibung, Verbrauch, Verschleiss, besserer für den Motor beim Kaltstart. Wie sieht es in der Praxis aus? Dazu erstmal ein paar Zahlen: bei einem 5W-40-Öl gibt die erste Zahl 5 die Viskosität (je kleiner, desto dünnflüssiger) bei einer bestimmten Temparatur (kalt) an, die Zahl 40 die Viskosität bei höheren Betriebstemperaturen. Ist diese Zahl hoch, reisst der Schmierfilm auch bei hohen Temperaturen nicht ab. Das allein reicht vielen schon als Grund, in ihren alten 520i M20 ein 0W-30 zu füllen. Aber genau das ist ein fataler Fehler, der die Lebensdauer des Motors drastisch herabsetzt. Warum? Dünneres Öl heisst doch weniger Verschleiss = längere Lebensdauer? Nicht ganz. Sowohl der M20 als auch der M30 gehen von der Konstruktion her in die frühen 70er Jahre zurück. Damals gab es nichtmal ein 10W-40, das wurde z.B. beim Nockenwellenlagerspiel berücksichtigt, es ist im Vergleich zu heutigen modernen Motoren relativ gross. Kommt nun so ein dünnes Öl zum Einsatz, hat die Nockenwelle in ihren Lagern tatsächlich mehr Spiel, sie fängt an zu Schwingen, woher zu 95% auch die gefürchteten Kopfrisse am M20 kommen (der M20-Kopf reisst fast immer zwischen dem 6. und 7. Nockenwellenlager), und nicht etwa durch Überhitzung wie die meisten annehmen. Aber warum? Ein 0W-40 ist doch im warmen Zustand genauso dünn wie ein 15W-40? Das sind leider nur Werte, die im Labor erreicht werden. In der Praxis sieht die Sache anders aus, da dünne Öle wie das 0W-40 generell dazu neigen Schwarzschlamm (verbranntes Öl) zu bilden und unverbrannten Kraftstoff aufzunehmen. Das passiert bei jedem Kaltstart und bei Fahrten mit niedrigen Drehzahlen, z.B. in der Stadt. Manch einer freut sich über den scheinbar nicht vorhandenen Ölverbrauch seines Motors, bestätigt ein Blick auf den Ölpeilstab doch die gleichbleibende Ölmenge schon seit 10.000 km. Wer den Motor aber anschliessend einmal mit Vollgas über die Autobahn treibt, wird schon nach 50 km oder weniger sehen, dass beispielsweise 1 Liter Öl fehlt. Dabei fehlt es nicht wirklich, durch die hohe Leistung des Motors ist nur der Kraftstoffanteil im Öl verdunstet, der Ölstand war also "verfälscht" durch Kraftstoffverdünnung. Das wäre weiter nicht zu tragisch, nur hat ein 5W-40 mit einem nichtmal allzugrossen Anteil an Kraftstoff nur noch die Spezifikationen eines 5W-30, sprich der Schmierfilm reisst leichter ab, das Öl hält grösseren Belastungen nicht mehr stand. Daher passiert es auch immer wieder (meist zu Beginn der Urlaubszeit), dass nach ein paar Kilometern auf der Autobahn der Motor den Löffel abgibt, wenn er vorher lange nur in der Stadt gefahren wurde. Als weiteres Argument für die sogenannten dünnen "Wasseröle" werden gerne die besseren Kaltstarteigenschaften genannt. Auch das ist nur die halbe Wahrheit. Zwar wird ein 0W-Öl tatsächlich schneller an die benötigten Stellen gepumpt, aber manch dickeren Öle (wie z.B. das Motul 300V Le Mans 15W-60) "kleben" immernoch da, wo das 0W erstmal hingepumpt werden muss (das dauert je nach Motor immerhin zwischen 200 und 300 Umdrehungen). Desweiteren nehmen dickere Öle weniger Kraftstoff auf als dünnere. Wer sich jetzt fragt, warum z.B. VW für einige Modelle 0W-30 vorgeschrieben hat, das hat eine schon fast traurige Begründung: das 0W-30 kann länger im Motor bleiben, da es mehr Dreck aufnehmen kann - z.B. Verbrennungsrückstände, aber eben auch Kraftstoff. Dickeres Öl hat diese Eigenschaft meist nicht, deshalb sollte es eben auch nach ca. 10.000 km gewechselt werden. Der 0W-Kunde freut sich die langen Serviceintervalle von nur noch 30.000 km sowie den um 0.2 Liter/100 km gesenkten Verbrauch, mit denen man in Hochglanzprospekten prima werben kann. Was dann aus der Ölwanne rauskommt, erfüllt meist nichtmal mehr 0W-20-Anforderungen: vollgesogen mit Dreck und kein nennenswertes Druckaufnahmevermögen mehr (dazu später mehr), die Moleküle jedes Öls werden im Motor regelrecht zerhackt, wie das dann nach diesen 30.000 km aussieht, kann sich jeder selbst ausmalen. Der Trend geht scheinbar wie bei den Getrieben zu einer Lebensdauer-Ölfüllung. Ich erinnere mich an einen Beitrag im Forum, wo sich ein User in der Schweiz das neue Castrol 0W-20 hat einfüllen lassen, er freute sich über die 0.3 sec schnellere Beschleunigung von 0-100 km/h, fragte aber woher das "Schlagen" aus dem Motorblock wohl komme. Hier dürfte jeder eine Gänsehaut bekommen, der sich den vorherigen Beitrag über die Pleuellager durchgelesen hat. Von Öl darf man da eigentlich schon gar nicht mehr sprechen. Wer den Umweltaspekt bringt ("mit 0W-40 verbraucht der Motor aber 0.2l weniger Benzin"), der sollte sich mal ausrechnen was umweltschädlicher ist: ein um 0.2l auf 100km höherer Benzinverbrauch oder ein neu produzierter AT-Motor.

    Das Druckaufnahmevermögen eines Öls gibt übrigens die Belastungfähigkeit an, bis der Schmierfilm reisst. Hier einige Beispielwerte:

    MOTUL 4100 Turbolight SAE 10W-40 4.200 kg/cm²
    MOTUL 4100 Power SAE 15W-50 4.800 kg/cm²
    MOTUL 6100 Synergie SAE 5W-40 5.200 kg/cm²
    Castrol Formula RS SAE 10W-60 6.800 kg/cm²
    Castrol TWS Motorsport SAE 10W-60 17.800 kg/cm²
    MOTUL 300V Le Mans SAE 15W-60 22.000 kg/cm²


    Hier nun bewährte Ölempfehlungen für die E34-Motoren:
    M20 und M30: ganzjährig 15W-40 Qualitätsöl oder Motul 300V Le Mans 15W-60
    M40, M43, M50 und M60: bei eher gelassener Fahrweise reicht normales 10W-40 Leichtlauföl, z.B. von Liqui Moly, Motul, Fina oder Veedol. Bei schwerem Gasfuss und vielen Vollgasanteilen: Castrol TWS 10W-60, Motul 300V Competition 15W-50 oder Motul 300V Le Mans 15W-60
    S38: Castrol TWS 10W-60 oder Motul 300V Le Mans 15W-60
    Auch hier sei wieder gesagt: wer das hier alles für Blödsinn hält, soll sein 0W-30 weiterfahren, mit dem der Motor ja schon seit über 50.000 km gefahren ist und noch nie Probleme gemacht hat. Ein Raucher merkt die Spätschäden davon auch nicht gleich wenn er 40 Jahre alt ist. Ich werde meinen nächsten Ölwechsel jedenfalls wieder mit Motul 15W-60 machen, was andere machen ist nicht meine Sache.

    Der Pleuellagerwechsel


    Pleuellager sollten bei BMW-Motoren grundsätzlich zwischen 150.000 und 200.000 km gewechselt werden.

    Warum?
    BMW-Motoren besitzen im Vergleich zu Motoren anderer Hersteller recht dünne Hubzapfen an der Kurbelwelle. Dies kommt eindeutig der Drehfreudigkeit unserer BMW-Motoren zugute, allerdings wird die ganze Belastung (durch die Explosion des Gemischs im Brennraum bei einer Zündung) an eine wesentlich kleinere Fläche abgegeben, was nach den physikalischen Gesetzen mehr Verschleiss bedeutet.

    Wie entsteht ein Pleuellagerschaden?
    Die Pleuellager der BMW-Motren sind Gleitlager und bestehen aus mehreren Schichten. Die ersten Schichten sind relativ weich, die nächsten jedoch relativ hart (Notlaufschicht). Warum? Die Hubzapfen der Kurbelwelle sind gehärtet und es wäre nicht gerade vorteilhaft, wenn das Pleuellager genauso hart wäre, es würde den Anforderungen die daran gestellt werden nicht gerecht werden: bei hoher Drehzahl, voller Belastung und kurzzeitigem Abreissen des Ölschmierfilmeswürde es die Lauffläche der Hubzapfen schädigen, sie würden "einlaufen", da sie mechanischen Kontakt haben und aufeinander reiben. Nun passiert aber genau das, wenn sich das Pleuellager schon in der Notlaufschicht befindet, je nach Motor, Fahrweise und Öl zwischen 150.000 und 300.000 km. Bei Motoren mit Automatikgetriebe oder relativ grossem Hubraum liegt diese Grenze durch das niedrige Drehzahlniveau entsprechend hoch. Die Pleuellager werden am meisten ab einer Drehzahl von über 4.500 u/min belastet. Durch die mit der Zeit dann unebenen Flächen am Pleuellager reisst der Schmierfilm immer öfter ab, dadurch erhitzen sich Hubzapfen, Pleuellager und Plauel so stark, dass sie miteinander verschweissen. Die Folge: das Pleuel reisst ab und schlägt ein faustgrosses Loch in den Motorblock. Danach sind zumindest Kurbelwelle, Pleuel, Kolben und nicht zuletzt der Block ein Fall für den freundlichen Altmetallverwerter. Da das vorzugsweise bei hohen Drehzahlen passiert und der Kolben des abgerissenen Pleuels oben noch ein paar Ventile mit in den Motortod reisst (welches dann auch den Zylinderkopf zu einem Klumpen Altmetall werden lässt), sowie austretendes Öl nicht zu selten über den heissen Krümmer fliesst und Feuer fängt, sei nur am Rande erwähnt. Kurzum ein Pleuellagerschaden bedeutet in jedem Fall: kapitaler Motor-Totalschaden.

    Wie erkenne ich einen Pleuellagerschaden?
    Das ist das fatale daran: sobald man es im Kurbelgehäuse rumpeln hört, ist es schon zu spät. Die Kurbelwelle hat dann zu 99% schon Riefen und muss ausgebaut und geschliffen werden. Dazu muss das Getriebe ab, am besten der ganze Motor raus, Motor wieder rein, neue Pleuellager... Kurzum, ein gebrauchter Motor ist billiger. Was bleibt, ist die Pleuellager bei einer gewissen Laufleistung vorsorglich zu tauschen. Ein kompletter Satz Pleuellager kostet z.B. für den M50 ca. 70 EUR. Dass das preislich in keinem Verhältnis zu einem kapitalen Motorschaden steht, dürfte klar sein.

    Meine BMW-Werkstatt sagt, dass der Wechsel Schwachsinn wäre und dass sie noch nie einen Pleuellagerschaden gesehen haben
    Heutige Automotoren werden für eine Laufleistung von etwa 150.000 km ausgelegt, daher wird es nie so weit kommen, dass ein Pleuellagerwechsel fest vorgesehen sein wird - genauso wie es sich mit dem Wechsel einer Steuerkette verhält. Die hält auch gut und gerne ihre 300.000 km, wenn sie dann reissen sollte, hat der Motor ja schon das Doppelte seiner Soll-Laufleistung gelaufen. Warum haben die meisten Werkstätten noch nie etwas von Pleuellagerschäden gehört? Niemand wird seinen 13 Jahre alten E34 mit 250.000 km beim Anblick des Lochs im Block bei BMW auf den Hof stellen und einen neuen AT-Motor einbauen lassen, das würde den Wert des BMW's um ein vielfaches übersteigen, mit Lohn dürfte da im günstigsten Fall unter 7.000 EUR nicht viel zu machen sein. Auch hier im Forum von e34.de liest man regelmässig, wie schwachsinnig es einige User finden, wenn man eben diese Pleuellager wechselt. Schliesslich ist der Schwager eines Nachbarn von einem Freund schon 300.000 km ohne Pleuellagerwechsel mit seinem E34 gefahren. Auf je einen von diesen Schwagernachbarsfreunden kommen allerdings locker fünf Pleuellagerschäden (oder zumindest kurz vor dem Schaden, wenn Bilder der gewechselten Lager gezeigt werden) von denen nicht nur im Forum berichtet wurde.

    Wie werden die Pleuellager gewechselt?
    Das ist eigentlich recht einfach, und kann - je nach Motor - auch von einem Hobbybastler selber durchgeführt werden, wenn er nicht gerade zwei linke Hände hat: Die Ölwanne muss abgenommen werden, dazu ist es nötig, dass man den Motor mit einem Flaschenzug, Motorkran etc. etwas anhebt, da man sie sonst nicht zwischen Achse und Block rausnehmen kann. Je nach Motor muss evtl. die Achse etwas runtergelassen werden. Das war schon der grösste Teil der Arbeit. Die Unterteile der Pleuel werden mit 2 Schrauben abgeschraubt, und das Pleuel mit Kolben etwas nach oben geschoben. Nun können beide Lagerhälften des Pleuels entnommen und ersetzt werden. Das ganze bei einem 6-Zylinder eben sechs Mal, dann Ölwanne wieder drauf, fertig. Aber dazu wird es demnächst hier in der Schrauberecke von e34.de noch eine detaillierte, bebilderte Anleitung geben. Ein geübter Schrauber dürfte die ganze Aktion an einem 525i M50 in etwa zwei Stunden geschafft haben.


    Schlusswort:
    Es wird nach der Veröffentlichung dieses Textes wieder einige Leute geben, die nur den Kopf schütteln. Nur ist mir das ziemlich egal, ich habe weder Aktien von irgendwelchen Gleitlagerherstellern noch bekommen ich sonstwie irgendwelche Geld dafür dass ich zum Pleuellagerwechsel rate. Ich habe schon viele Pleuellagerschäden gesehen, und eine investition von vielleicht 100 EUR stellt eine Massnahme dar, die bei gute Pflege jeden Motor jenseits der 300.000 oder 400.000 km-Grenze heben können, zum Teil noch deutlich darüber. Logischweise hält ein Motor nicht ewig, da spielen noch viele Komponenten wie Ventilschaftdichtungen, gelängte Steuerketten, Kopfrisse etc. mit, aber warum wegen 100 EUR so einen Aufstand machen, wenn damit die grösste Motorschadenursache vermieden werden kann? Diese Seite beschäftigt sich ausschliesslich mit dem E34 und das Ziel ist es, dass der E34 noch lange zu unserem Strassenbild gehört.
    7er Tech Tips

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